Bildung muss sich fundamental ändern

Warum betreibt der Staat Bildung? Nun, weil er muss und zwar aus 2 Gründen:

  1. Demokratie kann nur überleben, wenn eine theoretische Chancengleichheit seiner Bürger besteht. Chancengleichheit ist ein Ziel, wird aber in der Praxis nie erreichbar sein. Dennoch, die europäische Geschichte lehrt, dass, wenn geburtsabhängige Chancenungleichheit besteht, eine Revolution in naher Zukunft droht. Eine gewisse Chancenungleichheit ist grundsätzlich dadurch gegeben, dass Menschen ungleich bildungsfähig sind, Eltern über ungleiche finanzielle Möglichkeiten verfügen und Eltern ungleiche Beiträge zur Bildung in der Familie leisten (können). Insbesondere ist die Rolle der Mutter interessant, ihr Bildungsziel für Kinder korreliert verdammt gut mit dem erreichten Bildungserfolg der Kinder.
  2. Je besser die Bürger gebildet sind, desto hochwertiger ist die Demokratie insbesondere die direkte Demokratie und ein wenig salopp, die Bürger können einfacher Steuern zahlen, weil höhere (praktische!?) Bildung, höhere Einkünfte verspricht! Bildung ist prinzipiell Investition, aber nur die Bildung, welche faktisch in der Gesellschaft Mehrwert schaffen kann.

Zu 1. – aktuelle Probleme
Leider haben sich (vor allem linke) Ideologen der Bildung bemächtigt. Das sind nicht Pädagogen im klassischen Sinne, sondern gutmeinende Menschen (das meine ich nicht zynisch), die den schönen Traum des Gleichseins aller Menschen träumen. Leider hat dies einige fürchterliche Folgen für die Bildung:

  1. Die Bildung wird dahingehend standardisiert, dass individuelle Entwicklung-Unterschiede der Schüler keine Rolle spielen dürfen (unterschiedliche Entwicklungsverläufe von Mädchen und Knaben zum Beispiel).
  2. Die Bildung wird dahingehend standardisiert, dass quasi alle Parallelklassen in der Schweiz zur selben Zeit und ortsunabhängig genau den gleichen standardisierten Unterricht erhalten sollen. Diese Ideologen glauben auch, dass es genau eine richtige Art des Unterrichtens (Form und Hilfsmittel) gibt, was eine massive Abwertung des Lehrerberufes zur Folge hat. Die Gestaltungsfreiheit des Lehrers wird neu zusätzlich durch einen vollamtlichen Schulleiter eingeschränkt.
  3. Nivellierung gegen unten über die gesamte obligatorische Schulzeit, was dazu führt das begabtere Schüler unterfordert sind und schlechtere Schüler abhängen, weil sie erkennen, dass sie im Wettkampf besser nicht mittun.
  4. Der Schüler wird normiert betrachtet (alle sollten sich gleich verhalten), jede sogenannte Verhaltensauffälligkeit wird sofort psychologisiert und unter Beizug von Experten (natürlich Psychologen) wird versucht den gewünschten Normalzustand des «Auffälligen» zu erreichen. Dabei werden teilweise auch Medikamente eingesetzt.
  5. Der Wettstreit unter Schülern wird unterdrückt (merkwürdige Notengebung), wie auch der Wettstreit zwischen Schulen unerwünscht ist.
  6. Privatschulen legen gewaltig zu, das ist direkt gegen die Chancengleichheit.

Das schon bisherig gesagte schreit nach Massnahmen. Aber da liegt noch ein weiteres Problem, wir haben eine hohe Zahl von Einschulungen (regional unterschiedlich), wo die neuen Schüler einfach kein deutsch oder CH-deutsch können. Was nicht sein darf, ist dass das auf Kosten der deutschsprechenden Kinder geht.

Folgendes muss gegen die drohende Chancenungleichheit unternommen werden:

  1. Abbau der schulischen Bürokratie und Beenden der Psychologisierung der Bildung. Wissenschaftliche Psychologie für das Individuum existiert nicht!
  2. Setzen von zentralen Bildungszielen ohne Vorschreibung des Weges (Verantwortung des Lehrers). Das werd ich noch besser erklären!
  3. Fokussieren auf Rechnen und Deutsch in der Unterstufe (ganze Primarschule), denn das ist die wahre Basis für alles folgende. Der Rest ist Kür!
  4. eine zusätzliche Landessprache reicht, frühestens in der 2. Hälfte der Primarschule. Die altsprachliche Matur (Latein und oder Griechisch) sollte nicht mehr angeboten werden und es sollte Chinesisch im neusprachlichen Profil angeboten werden.
  5. Englisch in der Oberstufe als Pflichtfach (das ist eben heute auch ein zwingendes Basiswissen!). Die weltweite Kommunikation ist Englisch und die Wissenschaft (Zeitschriften) ist Englisch.
  6. jährliche Überprüfung (nur Deutsch und Rechnen) des Fortschrittes jeder Klasse im CH-Vergleich und Veröffentlichung der Resultat (Wettkampf, Ja). Das schafft Vertrauen oder berechtigtes Misstrauen!

Massnahme für das bessere Einschulen der fremdsprachigen Kinder:

  • Zwang für den Frühkindergarten für fremdsprachige Kinder, freiwillig für CH-Kinder, Übergang in den Kindergarten nur bei genügender deutscher Sprachkompetenz (das kann dazu führen, dass solche Kinder ein Jahr verlieren!).
  • Zwang für den Kindergarten für fremdsprachige Kinder. Übertritt vom Kindergarten in die Primarschule nur bei genügender deutscher Sprachkompetenz (das kann dazu führen, dass solche Kinder ein Jahr verlieren!).
  • spezielle Einschulung für fremdsprachige Kinder ohne Deutschkenntnisse, dies wird wohl Geld kosten, aber die Bildungschance der deutschsprechenden Kinder nicht behindern (das kann dazu führen, dass solche Kinder ein Jahr verlieren! ).
  • alle Privatschulen mit staatlichen Zuschüssen müssen relativ zu ihrer Grösse an der Integration von fremdsprachigen Kindern mitmachen müssen, sonst gibts keine Zuschüsse mehr! Das ist gelebte Chancengleichheit!

Gedanken zu Frühkindergarten und der frühkindlichen Schulung. Frühkindliche Schulung ist aus entwicklungbiologischer Sicht ein Blödsinn und stiehlt den Kindern ein Stück Ihrer natürlichen Entwicklung. Alles was Kinder vor der Einschulung lernen sollten ist für die Füchse (Ausnahme Landes-Sprache), weil Erlerntes in dieser Phase verschwindet bei nicht kontinuierlichem Gebrauch aus der Erinnerung! Teuer und sinnlos, wenn Eltern das anders sehen, das lässt sich privat organisieren. Im Übrigen bin ich dezidiert der Meinung, dass eine gewisse Langeweile und deren Überwindung mit Eigeninitiative das beste für kleinere Kinder überhaupt ist! Das beflügelt die Phantasie, stärkt das Selbstvertrauen und kann für den nachfolgenden Bildungsweg nur positiv sein.

Bis jetzt habe ich gar noch nicht über die Bildung und Bildungsziele per se gesprochen. Um Grundsätzliches der Bildung zu verstehen ist ein Blick in die Biologie sehr wichtig, den spätestens bei den Säugetieren findet (Aus-)Bildung statt. Beginne wir bei der Neugierde als Basis für alles, was irgend wie mit Bildung zu tun hat. Aus biologischer Sicht ist ein Zusammenhang klar, je intelligenter eine Tierart, desto neugieriger sind deren Repräsentanten. Orwell hat in seiner Animal Farm richtig gesehen, dass die Schweine auf einem menschenlosen Bauernhof die natürlichen «Führer» sind, weil unglaublich neugierig. Jeder der schon mal einen Schweinestall ausgemistet hat, wird mich hier unterstützen. Der Mensch selber ist mindestens so neugierig. Für das natürliche Lernen hat die Evolution das Spiel erfunden. Spielen bei den Säugetieren ist das altersadäquate Kopieren der adulten Tiere und es muss altersadäquat sein, weil für einiges beim Lernen gibt es sogenannte sensible Phasen. Sensible Phasen sind eine Entwicklungszeitfenster in dem dieser Lernprozess überhaupt stattfinden muss, gibt es in einer solchen Phase keine adulten Vorbilder ist ein späteres Nachlernen unmöglich. Spielen ist sehr oft kompetitiv ausgelegt unter den Jungtieren und wenn man den Jungtieren genug Raum lässt, dann wird gespielt bis zur Erschöpfung. Es ist bei Tieren erstaunlich zu sehen, wie gleichmütig ungefährliche Spässchen des Nachwuchses ertragen wird und teilweise spielen die Adulten sogar mit. Kinder sollten Narrenfreiheit geniessen, damit verpassen sie mit Sicherheit keine sensible Phase, das ist deutlich erfolgreicher wie gut gemeinte frühkindliche, strukturierte Ausbildung. Alles was es braucht ist Raum, ein wenig Material (nicht zu viel, das überfordert Kinder und verhindert vertiefte Erfahrung und Kinder haben die stupende Fähigkeit von der tatsächlichen Gestalt eines Gegenstandes komplett zu abstrahieren, interessanterweise wohlwissend was sie da faken) und «Gspänli». A propos sensible Lern-Phasen der Menschen, wir kennen ein paar (Sprache, Bewegungsmuster, räumliche Vorstellungen), viele kennen wir nicht! Also meine Eltern, das beste für Ihr Kind ist, dass es im Spiel aufgehen kann, dass es auch Spiele selber erfinden können muss und verhindern sie nichts aktiv, was dem Kind nicht nachhaltig schaden wird. Was Sie immer tun sollten ist Dinge aus der Reichweite der Kinder entfernen, die das junge Leben gefährden könnte. Keine Verbote, wenn möglich und glauben Sie mir, Kinder machen nichts sinnloses, auch wenn wir Erwachsenen den Sinn (oft) nicht begreifen!

Gehen wir mal von der Voraussetzung aus, dass Kinder im selben Alter einerseits unterschiedliche Vorbildung mit bringen und zusätzlich sich eben auch in unterschiedlichen Lernphasen befinden. Dies sollte die Primarschule abbilden, d. h. es sollte nicht so sein, dass alle Kinder in einen genormten Unterricht gehen müssen, das ist ideologische Gleichmacherei). Gibt es Unterforderung, dann muss der Lehrer hier Gegensteuer geben (spezielle knifflige oder zusätzliche Fragestellungen für Unterforderte ev. sogar für eine Zeit ausserhalb des Klassenverbandes oder spezielle Kurse am Internet). Überforderte müssen in separaten Klassen unterrichtet werden, wo dann auch wieder Kompetition stattfinden kann. Das kostet Geld, aber ist aus meiner Sicht alternativlos, wenn man nicht will, dass die «normalen» Kinder bildungsmässig gebremst werden. Diese Triage kann nur der Lehrer machen, denn wenn ein Schüler nicht mehr mit Freude in den Unterricht kommt, dann muss er auf die eine oder andere Art reagieren.

Was muss die Primarschule leisten (gilt für alle Schüler)?
Nun die Primarschule muss die Basis für Bildung legen, das beinhaltet mal zuerst das Lernen der geschriebenen Landessprache in Wort und Schrift und natürlich Rechnen (Grundrechenoperationen +,-,*,:). Natürlich braucht es noch andere Fächer, aber das ist fast alles reine Kür (bringe eine Ausnahme: Wahrnehmung im weitesten Sinne). Bleiben wir bei der Pflicht! Lernen hat hier zwei Aspekte: Auswendig lernen und Begreifen. Schon in der Primarschule muss sehr viel Gewicht auf das 2. gelegt werden, aus zwei Gründen:

  1. Begreifen ist die natürlichste und vornehmste Art des Lernen. Wenn Sie die Entwicklung der Kinder betrachten, dann sehen Sie das Begreifen zuerst physisch – Mund und Hände sind der Start des Lernens im Leben. Nur was Begriffen ist, ist auch Verstanden und hält lebenslänglich. Auswendig lernen ist zum Teil notwendig (als Basis für Begreifen), wird aber auch gerne wieder vergessen, wenn eben nicht im Begreifen eingebetet.
  2. Wenn Begreifen das Wesentliche ist, dann hat das Konsequenzen für den vermittelten Stoff. Der Stoff muss aus allen möglichen Sichtweisen erklärt werden und der Lehrer muss sicherstellen, dass das ankommt. Die Prüfungen sollen genau dieses Begreifen beim Schüler testen. Ein einfaches Beispiel in der Multiplikation: 7*7 ist zweifelsfrei 49. Das kann man auswendig Lernen (7ner-Reihe), aber das reicht nicht. Es gäbe aber und das muss begriffen werden, unzählige Wege zu 49 (10 * 7 – (10-7) * 7, 5 * 7 + (7-5) * 7 (via die einfachere 10er oder 5er Reihe), oder einfach 7 mal 7 zu addieren als Beispiel). Wer das begreift, der hat schon die Hälfte begriffen, wenn es beispielsweise um Schätzwerte geht. Richtig Schätzen scheint mir im angewandten Rechnen sogar wichtiger als das genaue Rechnen selber.

Auch sprachlich geht es letztlich nur um das Begreifen. Klar ist die Basis zur Sprache der Wortschatz (auswendig lernen!), Grundbegriffe der Grammatik (auch auswendig lernen!) und Ausnahmen ( auch auswendig lernen! ). Getestet werden soll aber die Fähigkeit, eigene vernünftige (verständliche) Texte zu schreiben und fremde Texte dahingehend zu begreifen, dass man den fremden Text vernünftig (neu) zusammenfassen kann (Kernaussagen!).

Zum Basiswissen gehört für mich auch ganz klar die 3-dimensionale Wahrnehmung und deren 2-dimensionale Abbildung. Für die meisten naturwissenschaftlichen Fächer ist dies von grösster Bedeutung und ich bin mir ziemlich sicher, dass es da auch sensible Phasen gibt, nur wer hier schwach ist, wird im späteren Bildungsweg mit Defiziten kämpfen. Hier würde tatsächlich auch der Einsatz von Computern (Grafik) von Vorteil sein, denn sehen heisst hier, von allen Seiten sehen. Die 2-dimensionale Abbildung und auch perspektivisches Sehen könnte ganz einfach im Zeichenunterricht integriert werden…

Nun, was wir hier genau sehen, ist dass in der Bildung Multiple Choice Tests eigentlich nichts verloren haben (ausser es geht tatsächlich ums Auswendig-Lernen), da diese Testart unfähig ist, den Stand des Begreifens zu begreifen! Und jetzt noch zu einer daran anschliessenden Kritik. Es kommt ja in Mode auf Leistungs-Noten zu verzichten, was ich aus Gründen der Kompetition nicht wirklich gut finde. Aber tragisch ist das vollständige Fehlen der Potential -Erkennung und -Benotung. Die Erkennung von Potential wäre eigentlich das Wichtigste für einen Lehrer. Dann habe ich auch nichts gegen Gleichmacherei, denn gleiche Potentiale (gleiche Begabung) sollte auch gleich gefördert werden, auch wenn man dazu gewisse Eltern überreden muss und die finanzielle Lage der Eltern sollte in öffentlichen Schulen keine Rolle spielen. Der Umfang staatlich bezahlten Bildung sollte das Potential des Schülers abbilden. Dass das zu Zusatzaufwänden des Lehrkörpers führt (Diskussion und Streitigkeiten) gehört zur Aufgabe des Lehrkörpers. Für mich in allen möglichen Schulen war interessant zu sehen, dass die Mitschüler ein Potential eines Kameraden problemlos einschätzen konnten, vielleicht sollte man das auch periodisch erfragen (komplett anonym).
Kurz: Potential der Schüler zu erkennen und zu fördern ist die wichtigste Aufgabe der Lehrer in jeder Stufe, wird dies nicht konsequent gemacht, verteuert sich die Bildung. Das ist eigentlich die wahre Chancengleichheit!

Was ist die Aufgabe der Mittelstufe (Sek., Real, Gymnasium)? Nur kurz, es ist sinnloses Geldverbrennen, wenn es Mittelschüler hat, denen das Potential für ein Studium fehlt und mit Studium meine ich alles ohne Sozialwissenschaften. Für letzteres sind die Ansprüche zu gering, da könnte man auch jede Zulassungsbeschränkung gleich fallen lassen, wenn die Basis der Primarschule gut gelegt ist.
Aufgabe der Mittelstufe ist einzig und alleine die Förderung zum selbständig Lernen und eine Sensibilisierung zur Kritik an Geschriebenem, Gesehenem und Gehörtem. Dass so geförderte Schüler auch was lernen, versteht sich von selbst, was genau ist nicht so wichtig, denn alles was sie mal brauchen könnten im späteren Leben, kann man ja dann selbständig Erarbeiten. Spezialisierung ist nicht nötig, aber wie gesagt, Kritikfähigkeit ist wohl das Wichtigste. Ein schönes Beispiel wäre die heutige Klimadebatte mit der Frage: was weiss die «Klima-Wissenschaft» gesichert und wohin fliesst zusätzliches Geld? Wo meine Mittelschulzeit komplett versagt hat ist die auch praktische Vorbereitung für die Universitäten und Hochschulen, besonders tragisch war dann zusätzlich, dass mein Militärdienst es mir praktisch verunmöglicht hat, mich im 1. Semester zurecht zu finden – ich war wie die verspätete Fastnacht, eigentlich chancenlos Tritt zu fassen! Das Schlimmst war, dass mir die Mittelschule den Eindruck gab, schon viel zu wissen – weit gefehlt, denn was wir hatten war Halbwissen und intellektuelle Überheblichkeit. Ein richtiges Studium beginnt mit Grundlagen, diesmal richtig und dazu muss man bereit sein, nochmals Steine zu fressen ;-).

Ich habe schon für ein breites Schulangebot plädiert und zwar dergestalt, dass Eltern die für ihre Familie beste Auswahl treffen können. Die beste Schule ist nicht nur die, welche für das spezifische Kind die beste Ausbildung verspricht, sondern die Schule auch, welche ein adäquates Betreuungsangebot anbietet, was den Eltern auch ermöglicht ihre gewünschte berufliche Laufbahn zu fördern. Das bedingt neue Freiheiten zur Schulwahl. Bis dato können die Eltern eine Schulwahl nur treffen, wenn Sie das nötige Kleingeld für eine Privatschule aufbringen können. Das widerspricht Chancengleichheit. Die Lösung heisst Voucher! Jedes Kind bekommt einen Bildungsvoucher ab Kindergarten (finanziert durch Wohngemeinde und Kanton) und zwar so lange, wie das Bildungs-Potential des Kindes das erfordert. Dieser Voucher ist zusammen mit dem Bildungspotential (Zeugnis) der Schlüssel für jede Schule unabhängig davon, ob sich diese Schule in der Wohngemeinde befindet. Damit haben wir einen natürlichen Marktplatz Schule und damit auch Kompetition der Schulen untereinander.

Tatsächlich muss sich das gesamte Schulsystem ändern, nicht nur die vermittelte Bildung – ich brings nochmals auf den Punkt:

  • eidgenössische Bildungsziele (nur Basisbildung)
  • Erst Bildungs-Voucher für Kinder ermöglichen eine freiere Schulwahl aller Eltern und machen Kompetition zwischen Schulen möglich.
  • Schulen können (und vielleicht sollen) unterschiedliche Kurse anbieten können und auch unterschiedliche Betreuungsangebote.
  • Stärkung der Position des Lehrers (es muss einen klar Verantwortlichen geben). Der Lehrer bestimmt individuell wann, was und wie gelernt wird.
  • Der Erfolg der Basisbildung wird jährlich in jeder Klasse gemessen!
    Damit werden Schulen und Lehrer in die Kompetition gezwungen.
  • Das Potential der Schüler (in den Basisfächern) muss als Zeugnisnote durch die Lehrer erfasst werden. Leistungsnoten sind erwünscht. Die Lehrer tragen eine Verantwortung dafür, dass die Schüler ihr Bildungspotential ausschöpfen können.
  • Gesamtschulen gehören auf die Müllhalde. Schüler mit Potentialschwächen oder fehlender Landessprachenkenntnisse müssen separat geschult werden. Die wohl bildungsmässig fruchtbarste Zeit darf nicht der Gleichmacherei geopfert werden und Kompetition unter Schülern sollte mindestens nicht unterdrückt werden.
  • Politische, ideologisierte Bildung hat keinen Platz in staatlich unterstützten Lehranstalten. Dies gilt auch für die UNI’s. Es dürfen zum Beispiel keine solchen Abstrusitäten wie Genderwissenschaften oder marxistische Geschichtssichten öffentlich gelehrt werden.

Gehen wir in die von mir geschilderte Bildungrichtung (grosses kritisches Basiswissen), so führt sich die (offizielle) political correctness (PC) automatisch selber ad Absurdum. Die Bürger haben ja in der Schule gelernt hinter die Fassaden zu schauen. Wirrköpfe werden nicht aussterben (Anhänger von Nazi-Deutschland werden so wenig aussterben, wie die Pokenviren), aber Dank einer guten, verbreiteten kritischen (Selbst-) Bildung, darf man diese Wirrköpfe ungeniert reden und schreiben lassen. Sie qualifizieren sich ja gleich selber. Auch der (staatliche) Minderheitenschutz in der heutigen Form gehört auf die Müllhalde. Erstens grenzt dieser Schutz gerade Minderheiten als Subgruppe gesellschaftlich erst aus und zweitens bekommen diese Subgruppen ungerechtfertigerweise spezielle Rechte, was nicht zuletzt Chancengleichheit behindert (Frauenquoten, spezielle Förderung). Gruppen müssen und können letztlich nicht geschützt werden (wenn ich hier Quoten-Neger sage, alle verstehen mich), nur Individuen müssen vor jeder Form von Gewalt geschützt werden und dafür gäbe es schon lange genug Gesetze. Aber selbst ein geschmackloser Judenwitz erfüllt diesen Tatbestand meines Erachtens nicht. Solange über eine Gruppe Witze gemacht werden, ist diese Gruppe nicht in Gefahr, werden diese Witze verboten, dann steigt die Gefahr für die Gruppe. Sage ich zum Beispiel: unter den Blinden (Minderheit) ist der Einäugige (Minderheit) König so kann man das hoch kritisch sehen (Abwertung der Blinden, definitiv wertloser als Einäugige und damit «sexistisch» , «antisemitisch» oder gar blindophob), nur dann fehlt es definitiv an Bildung ;-).

So denke, das ist genug der Bildung ;-). Wer noch mehr will, der ziehe sich R. D. Precht in der Sternstunde Philosophie ein. Precht ist ein fundierter Denker und er hat eine grosse Portion selbst erarbeitetes biologisches Wissen, das immer wieder sein Denken stark beeinflusst. Bei ihm, in seinem Curriculum sieht man sehr gut, wie Selbst-Bildung der wahre Feind der Ideologie (egal aus welcher Ecke) ist, denn er kommt lebenshistorisch von sehr, sehr weit Links. Bei der Interviewerin spüre ich eine gewisse ideologische Abhängigkeit, denn sie vermisst bei Precht zweifelsfrei die für sie so wichtige offizielle Bildung (e.g. UNI-Abschluss in z. B. Pädagogik). Übersetzt in Spass: sie glaubt wirklich noch, dass (nur) Zitronenfalter eben Zitronen falten können ;-). Hätte die unzweifelhaft intelligente Dame quasi «mein Bildungssystem» durchlaufen, so hätte sie wahrscheinlich kritischer zur Sache befragt und die Sendungseinleitung (Laudatio an Precht) wäre dann ein wenig gelassener gewesen!

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